Als Erbschaft ihres Großvaters, ein brillianter Chemiker,  erhält Naomi Schenck den Auftrag, seine Biographie zu schreiben. Mit großer Wärme rekonstruiert Naomi Schenck ein Leben im 20. Jahrhundert und formt aus Erinnerungen und hunderten Geschichten das lebendige Porträt einer bürgerlichen Familie in Deutschland. Aus der Familiengeschichte wird zwangsläufig Zeitgeschichte. Das Sahnehäubchen ist der historische Bezug zu Wertheim.

Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, als Samuel, Literaturprofessor, nach über 20 Jahren erstmals wieder von seiner Mutter hört. Sie soll einen Politiker angegriffen haben und ihr Anwalt möchte, daß Samuel für sie eintritt. Doch wie soll er für sie bürgen, wenn sie für ihn die Frau ist, die ihn und seinen Vater damals unverhofft verließ und sich nie wieder meldete? Ein gewaltiger Roman über eine zerrissene Familie, das Chicago der 60er und heute, Politik und gesellschaftliche Veränderungen. Großartig!

Sie könnten unterschiedlicher kaum sein, und sind doch unzertrennlich: Lila und Elena. Beide wachsen in den 50er Jahren in einem Arbeitervorort von Neapel auf.  Intelligent und aufgeweckt, aber als Mädchen in diesem Milieu haben beide kaum Chancen auf höhere Schulbildung oder gar Studium. Die eine schafft es, der Lebensweg der anderen verläuft ganz anders... Eine spannende Saga um zwei eigensinnige, unnachgiebige Frauen, die sich in einer brutalen, von Männern beherrschten Welt behaupten müssen. Weitere 4 Bände folgen.

Die legendäre Köchin Eva Thorvald veranstaltet hervorragende Dinner an unmöglichen Schauplätzen, z. B. in der Wildnis. Die Plätze sind begehrt, die Warteliste unüberschaubar lang. In acht Episoden aus ebenso vielen unterschiedlichen Perspektiven wird der Werdegang vom Kind bis zur legendären Köchin erzählt. Ihr Umfeld – Familie, Freunde und Neider – werden vorgestellt. Daraus ergibt sich etwas Größeres als eine Lebensgeschichte. Es ist ein Abbild dessen, wie verschlungen Lebenswege sein können und wie Lebensträume erwachsen und verwirklicht werden.

Giovanni ist der älteste Sohn einer Familie von Eismachern. Doch entgegen der Tradition entscheidet er sich gegen das Familienunternehmen und für seine Leidenschaft der Poesie. Das er den Mut hat, auszubrechen, sorgt bei seiner Familie für Unmut, denn weder sein Vater noch sein Bruder Luca hätten diesen Schritt gewagt, obwohl die beiden ebenfalls von einem Leben jenseits des Eismachens träumen. Doch das Ausbrechen hat seinen Preis. Die Frau, für die die beiden Brüder schon seit ihrer Kindheit schwärmen entscheidet sich für den Eismacher.

Die angesehene Familie Porter verbringt seit Generationen ihre Sommerzeit im eigenen Ferienhaus auf Ashaunt, einer noblen Halbinsel vor der Küste Neuenglands.

Miroslav Nemec, besser bekannt als der Tatort-Kommissar Ivo Batic, macht sich in seinem ersten Roman in ein idyllisches Berghotel auf, um eine Krimi-Lesung zu halten. Leider kommen ihm dabei tote Hotelgäste und eine spannende Mordermittlung in die Quere. Als bekennender NICHT-Tatort-Fan las ich diesen Kriminalroman ohne Erwartungen und wurde sehr positiv überrascht. Das Buch ist gut lesbar, jedoch nicht ohne Anspruch, kurzweilig und eine gute Urlaubslektüre. Vielleicht sollte ich doch mal eine Folge Tatort ansehen... (Knaus Verlag, 256 S.

Ashaunt ist das Feriendomizil der Familie Porter an der Ostküste Amerikas. Jeden Sommer treffen sich dort Mr. und Mrs. Porter, die Kinder, später die Enkelkinder und die langjährigen Angestellten. Elizabeth Graves schildert aus verschiedenen Perspektiven, dass das Weltgeschehen und die Modernisierung auch vor diesem Idyll keinen Halt macht. Seien es die Vorbereitung auf das Eingreifen in den 2. Weltkrieg oder der Vietnamkrieg. Die wunderbare Sprache macht dieses Buch zu einer fesselnden Lektüre.

Während Hemingway beim Schreiben einen eher schmucklosen Stil bevorzugte, war sein Liebesleben die meiste Zeit ausschweifend. Naomi Wood erzählt in "Als Hemingway mich liebte"  einfühlsam aus der jeweiligen Perspektive seiner vier Ehefrauen vom Zusammenleben mit dem Vorzeigemacho der amerikanischen Literatur. Beginnend in den 20er-Jahren mit seiner ersten Frau Elizabeth spannt der Roman einen Bogen bis zur vierten Angetrauten und schließlich Hemingways Selbstmord 1961.

Endlich ist er da, der zweite Teil von Tante Poldi! Mario Giordano entführt den Leser erneut nach Sizilien und schildert den neuen Fall von Tante Poldi auf spannende Weise. Dieses mal geht es um eine tote Anwältin und eine erschlagene Wahrsagerin, der der Poldi kurz vor ihrem Tod noch aus der Hand gelesen hat.