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Buchtipps von Anette Endres

Zwei Mädchen verschwinden im August - im ersten Kapitel, und ab hier fügen sich die folgenden 12 Monate wie ein Mosaik zusammen. In jeder Geschichte erfahren wir von Personen aus unterschiedlichsten Lebenssituationen, die vom Verschwinden betroffen oder beeinflusst werden. Ungewöhnlich ist das Setting der sibirischen Halbinsel Kamtschatka, die Landschaft der Tundra, die indigenen Traditionen und die nachwirkende vergangene Sowjetzeit.

Dagmar Fohl beschreibt in der Roman-Biographie einfühlsam über das Leben und Schicksal der Dresdner Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler. Für sie ist ein Bild zu malen das größte Abenteuer und so geht sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, auf die Kunsthochschule, lernt den Opernsänger Kurt Lohse kennen und führt mit ihm eine problematische Ehe. Sie erhält die Diagnose Schizophrenie, kommt in verschiedene Anstalten und malt doch unentwegt weiter. Endlich gelingt ihr der Durchbruch als Künstlerin, aber sie kann nicht davon leben. Dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht.

Eine bunt zusammengewürfelte Clique, Aushilfen eines Discounters, verbringen ihre Pausen und manchen Feierabend auf dessen Hinterhof zusammen. Auch hier gilt eine Rangordnung. Ganz oben steht, wer vor seinem Namen ein „unser“ bekommt, ganz unten sicher „Entenarsch“.

Ich bin von dem Buch „Wundervolle Welt der Natur“ ebenso begeistert, wie vom ersten Band „Wundervolle Welt der Tiere“. Von außen erscheint es wie ein Märchenbuch (Goldfolie auf dem Cover, Goldschnitt, Lesebändchen) und auch von Innen scheinen die ungewöhnlichen Fotos märchenhaft und wie aus einer anderen Welt: Gesteine und Mineralien, winzige Lebewesen, Pflanzen und Tiere. Die naturgetreuen Zeichnungen und informativen, kurzen Texte bilden ein fantastisches Leseerlebnis für Naturfreunde jeden Alters.

Als Bär beschließt, dass Tiger am nächsten Tag Geburtstag hätte, lädt Tiger seine Freunde ein und erklärt jedem, welches Geschenk er „uuunbedingt“ braucht. Doch dann hat Tiger keine Zeit zu feiern, denn während seine Freunde viel Spaß haben, packt er seine vielen Geschenke aus. Aber zum Glück gibt es bei Janosch-Geschichten immer ein Happy End, und zum Glück haben Tiger und Bär die tollsten Freunde. Wahres Glück kann man eben nicht in Geschenkpapier packen, allerdings diese wunderbare Geschichte und weitere vom kleinen Tiger und Bär sollte man unbedingt als „Vorleseglück“ verschenken.

„Beeil dich“, sagt Mama. „Ich komm gleich“, sagt Peter. Eine Szene, die wir alle kennen. Mama hat es eilig, doch für Peter ist die Welt ein Abenteuer. Sie will bestaunt, gehört, geschmeckt, gerochen, gefühlt und entdeckt werden - und das braucht natürlich Zeit, die Mama nicht hat - oder doch? Farbenfrohe Bilder und fröhliche Reime auf Pappseiten erzählen uns und den Kleinsten von den kleinen aber feinen Dingen des Lebens. „Denn wer trödelt, sieht viel mehr von der Welt.“ Die Autorin und die Illustratorin sind bereits mit dem Titel „Die Fünferbande“ (Fingerspiel) bekannt geworden.

Drei Regeln: Nicht weinen. Niemanden verpfeifen. Sich rächen. Will trägt eine Waffe bei sich, denn sein Bruder wurde erschossen.Er will den Mörder töten.  Als er mit dem Fahrstuhl nach unten fährt ( Long way down) steigt in jeder Etage eine andere Person aus seiner Vergangenheit ein und erzählt ihre Geschichte. Eine sehr spannende und bewegende Geschichte in Versform geschrieben.  Ich konnte das Buch nicht weglegen und habe es ohne Unterbrechung fertig gelesen. Auch für Lesemuffel geeignet!  

Man spürt die Hitze und hört die Zikaden, hat Sand zwichen den Zehen und schwitzt - beim Lesen fühlt man sich als wäre man mitten auf diesem französischen Campingplatz am Meer. Man beobachtet den 17 jährigen Leonard an zwei entscheidenden letzten Urlaubstagen zwischen Freundschaften, Mädchen anbaggern, in der Hitze dösen - bis etwas Unglaubliches passiert , das sein Leben für immer verändern wird. Ein sehr ungewöhnlicher Plot mit einer neuen ungewöhnlichen Stimme - tolle Sprache!

 Diese Erzählungen von Asa Lind sind bereits 2004 erschienen und wurden jetzt wieder aufgelegt- zum Glück! Denn dieses Buch ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher: Zackarina lebt mit ihren Eltern direkt am Meer, dort lernt sie am Strand den weisen (klugen) Sandwolf kennen. Mit ihm kann sie über alles reden und philosophieren, was sie in ihrem Leben so beschäftigt.  15 einfühlsame, lustige und nachdenkliche Geschichten, die einem warm ums Herz werden lassen! Mit wunderbaren Zeichnungen von Philip Waechter! Zum Vor- und Selberlesen!

Ein Buch über Trauer, aber kein trauriges Buch! Acht Personen, die Matthias mehr oder weniger nah standen reflektieren über ihn, der plötzlich fehlt. Jeder hat eine andere Strategie mit seiner Trauer umzugehen, jeder kannte einen anderen Teil von Mattias. Und alles fügt sich zu einem Lebens-Puzzle zusammen. Jede einzelne Geschichte erzählt verschiedene Bruchstücke, jede in eigener Sprache, näher und ferner, zugewandt und entfernt.Und doch kreisen sie um ein und denselben Menschen. Traurigsein und Hoffnung gehören eben doch zusammen! Ein tolles Buch!