0

Buchtipps von Rosemarie Lux

Der Maler, Illustrator und Autor (Pardon, Titanic, Zeit-Magazin, FAZ, Süddeutsche Zeitung) Hans Traxler wurde mit vielen Preisen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Nun liegt ein schmales Insel-Bücherei-Bändchen mit seinen Kindheitserinnerungen vor. Aufgewachsen in einem böhmischen Dorf in den dreißiger Jahren, erlebte er eine Bauernhofidylle bis 1938 die deutsche Wehrmacht einmarschierte und später der Krieg begann. Traxler erzählt das Komische und das Grausame in seinem typisch lakonisch-komischen Stil. Jedes Kapitel hat er mit einer ganzseitigen, farbigen Zeichnung illustriert.

Der junge Bauernsohn Viljami hat sich in Lempi, die Tochter des Ladenbesitzers aus der kleinen Stadt Rovaniemi in Lappland, verliebt. Hals über Kopf heiraten sie, und Lempi, der das Landleben fremd ist, zieht zu Viljami auf den Hof. Um sie zu entlasten, stellt ihr Mann die Magd Elli ein, die insgeheim selbst gern an seiner Seite wäre. Nach einem einzigen glücklichen Sommer wird Viljami 1943 zum Kriegsdienst eingezogen. Als er zurückkehrt, ist die Stadt zerstört und Lempi verschwunden.

Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, sie bildet lokale Sicherheitskräfte aus. In Kabul ist ein schwedisches Diplomatenpaar verschwunden. Die Botschaft geht von einer Entführung aus. Amanda ist Verhandlungsspezialistin, sie soll in dem Fall vermitteln. Jede Stunde zählt. In Stockholm bei der Reichskriminalpolizei koordiniert Bill Ekman Amandas Einsatz. Die Sache muss unter Verschluss bleiben, nur ein kleiner Kreis ist eingeweiht. Der packende Thriller einer Insiderin: Autorin Anna Tell ist Kriminalkommissarin und Unterhändlerin...

Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik eingestellt. Abend für Abend macht sie ihren Rundgang, kontrolliert die Zäune, macht sich ihre Gedanken... Ein Wolf soll in das Gelände eingedrungen sein. Mit jeder Nachtschicht wird die Suche nach dem Wolf mehr zu einer Suche nach sich selbst und zur Frage nach den Grenzen, die wir ziehen, um das zu schützen, woran wir glauben.

Arthur Miller und Marilyn Monroe, die in New York den hoffnungsvollen Beginn ihrer Liebe erlebten. Bruce Chatwin, der jede Reise in ferne Länder als Aufbruch aus dem englischen Alltag empfand. Meret Oppenheim, die aus der Schweiz in das Paris der Surrealisten aufbrach. Oder Ossip Mandelstam, der mit siebzehn in Heidelberg zu seiner Bestimmung als Dichter fand. Für sie wie für jede, jeden, der Anfang und Aufbruch erlebt, gelten jene altbekannten Verse von Hermann Hesse: »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne / Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.«

Schon ihr erstes Buch „Ein Teelöffel Land und Meer“ hat mich völlig beeindruckt. Auch der neue Roman ist wieder großartig: Als Kind ist Nilou mit ihrer Mutter aus dem Iran geflohen - in die tiefste amerikanische Provinz, wo man sie nicht eben offenherzig empfangen hat. Dennoch hat sie Karriere gemacht. Alles könnte also gut sein, wäre da nicht Nilous Vater, ein opiumsüchtiger Verehrer altpersischer Lyrik, der ihr vom Iran aus die Kluft vor Augen führt, die die Familie voneinander trennt.

"Martin Kühn fragte sich, warum diese Leute reich und trotzdem sympathisch waren" Endlich der zweite Martin Kühn-Band - und noch besser als Band 1! Ganz eigene Sprache, gute Beobachtungen, liebenswerter Kommissar...

Kürzlich las ich in der Zeitung von der Auflösung der ETA. In diesem Roman erleben Sie anhand von zwei Familiengeschichten in einem baskischen Dorf, wie die ETA aktiv war. Der Terror aus zwei verschiedene Ansichten... Unbedingt lesenswert.

Es sind die turbulenten siebziger Jahre und die beiden inzwischen erwachsene Frauen. Lila ist Mutter geworden und hat sich befreit und alles hingeworfen - den Wohlstand, ihre Ehe, ihren neuen Namen - und arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Fabrik. Elena hat ihr altes neapolitanisches Viertel hinter sich gelassen, das Studium beendet und ihren ersten Roman veröffentlicht. Als sie in eine angesehene norditalienische Familie einheiratet und ihrerseits ein Kind bekommt, hält sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg für vollendet.

Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen.