0

Buchtipps - Belletristik

Inti Flynn verbringt zusammen mit ihrer Zwillingsschwester einen Großteil ihrer Jugend bei ihrem Vater in den Wäldern Kanadas. Dieser lehrt seine Töchter, ein nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur zu führen und zeigt ihnen, wie gnadenlos der Mensch die Umwelt zerstört. Geprägt von dieser Erkenntnis und beseelt von dem Wunsch, etwas Wesentliches zur Rettung der Natur beizutragen, wird Inti Wolfsbiologin und versucht in den Highlands Schottlands gegen den erbitterten Widerstand der Farmer wieder Wölfe anzusiedeln.

Nach einem Unfall im Krankenhaus ans Bett gefesselt überdenkt der etwas kauzige Griesgram Jean-Pierre sein Leben. Er ist ein Mensch, der verletzend ehrlich ist, meistens etwas muffelig und er hat einen sehr speziellen Humor. Durch seine erzwungene Auszeit im Krankenbett, begegnet er Personen, wie seinem Retter Camille oder der warmherzigen Krankenschwester Myriam, durch deren Einfluss der ältere Mann beginnt sich ein wenig zu verwandeln. Seine Sichtweise ändert sich, sein Mitgefühl und Verständnis wachsen - obgleich er trotzdem kein Menschenfreund wird.

Zwei Frauen in völlig unterschiedlichen Lebensphasen begegnen sich zufällig und freunden sich an. Beide hat das Schicksal an einen Punkt geführt, der sie unsicher macht, ob sie ihr Leben so weiterführen wollen. Die mit Anfang 40 von ihrer langjährigen Affäre schwangere Josie, deren Freund keine Kinder mehr möchte, und die nach 50 Ehejahren verwitwete Kathi. Mit Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin, wieviel Mut Veränderung im Leben verlangen kann - und wie wertvoll es ist  einen guten Freund an der Seite zu haben.  

Ein Sommerhaus, ein See, zwei Männer und viele Erinnerungen. Die Lebens - und Liebesgeschichte wird emotional erzählt von Elle, auf eine Art und Weise, dass man immer mittendrin ist. Eine Story, die einen bis zur letzten Seite hineinzieht in die Wärme des Sommers und die Urlaube im Papierpalast. Sie lässt einen oft entsetzt, sich ohnmächtig fühlend, zornig oder traurig zurück. Es ist die Chronik einer Familie, in deren Leben nicht alles nach Plan verläuft, eben ganz so, wie es das Leben schreibt.

Ann-Sophie stammt aus gutem Haus, hat  standesgemäß geheiratet und ein im Jahr 1925 in Berlin perfektes Leben als Gattin vor sich. Ihr Mann beschließt alle Zelte abzubrechen und in Paris einen Neuanfang zu wagen. Nach starkem Protest lässt sie sich doch auf die Stadt ein und lernt auf ihren Streifzügen die Buchhändlerin Sylvia Brach kennen und fängt bei ihr an zu arbeiten. Dabei lernt sie immer mehr eigenständige Frauen und deren Leben kennen und findet auch Gefallen daran. Gleichzeitig aber auch die Schattenseiten, die die damalige Zeit mit sich bringt.

Als großer Jane Gardam-Fan habe ich „Mädchen auf den Felsen“ sehnsüchtig erwartet. Dieser Sommerroman nimmt uns mit an die englische Küste.  Margaret ist acht und schwer genervt: Der frischgeborene Bruder ist hässlich und schreit, die Mutter hat sich in ein träge stillendes Wesen verwandelt, der Vater predigt gegen die Verderbtheit der Welt. Doch immer mittwochs darf sie der Tristess mit dem Hausmädchen Lydia entfliehen. Mit ihr hat Maragret Spaß und sie eröffnet ihr somit eine ganz neue Welt.  Und am Ende des Sommers scheint nichts mehr wie es war.

Drei Frauen, drei Generationen, drei unterschiedlichste Berufe treffen im Theater im heutigen Melbourne aufeinander. Sie sehen sich von Samuel Beckett das Stück „Glückliche Tage“ an. Draußen wütet ein Buschfeuer und drinnen wüten die Gedanken der ProtagonistInnen, ausgelöst durch Sequenzen des Theaterstücks. Die unterschiedlichen Frauen setzen sich mit ihren Problemen, Erlebnissen, aber auch dem Klimawandel (Buschfeuer) auseinander.

Für alle, die die „Apfel-Geschichte“ kennen, aber auch für alle, die sie noch nicht kennen: die Tell-Saga als Krimi, ein fulminanter Page-Turner in schnellen Sequenzen. Alle Beteiligten erzählen aus ihrer Perspektive die spannende Handlung weiter in einer authentischen Sprache, die die LeserInnen direkt in die Geschichte jener Zeit entführt. Zitat des Autors: „Ja, in gewissem Sinne bin ich (nach Island) ausgezogen, um Tell neu zu entdecken und nach Hause zu bringen.“.  Beste Unterhaltung garantiert für alle (auch für SchülerInnen)!

Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Auch die Wucht des Eingriffs in die Landschaft ist gewaltig.

Der niederländische Grenzschutz findet die angeschwemmte Leiche eines Wattwanderers im deutsch-holländischen Grenzgebiet. Der Begleiter überlebt die Wattwanderung vom ostfriesischen Festland nach Borkum und kehrt verwirrt zurück. Der Tote war Deutscher, der Fundort umstritten. Im Kompetenzgerangel muss ein inoffizieller Ermittler her: Liewe Cupido, in Deutschland geboren, aber in den Niederlanden, auf der Insel Texel, aufgewachsen - genannt: der Holländer. Ein eigenwilliger, schweigsamer Typ. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen.