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Buchtipps von Axel Dittrich

Eine scharfzüngige Analyse der orthodoxen Gemeinde von Golders Green, gewürzt mit britischem Humor. In drei Erzählsträngen blickt man in eine Gemeinschaft, die durch ein religiöses Korsett zusammengehalten wird. Freiheit gibt es hier nicht und die Liebe gilt als störend. Eve Harris hat mit ihrem Insiderwissen und viel Humor eine wunderbare Fortsetzung geschrieben, die aber auch gut ohne die Kenntnis des ersten Teils zu lesen ist.

Das fantastische und spannende Abenteuer um Nate, Alex und Artemis ist wie eine verrückte, aber liebenswerte Mischung aus E.T., Road Trip und cozy Liebesgeschichte. Es wird als Feel-Good-Science-Fiction-Roman beschrieben, was den Kern sehr gut trifft.  Als Nate zu seiner Waldhütte in den Bergen fährt, will er eigentlich nur allein sein. Doch dort wird er von Alex und Artemis überrascht und sein Leben gerät völlig aus den Fugen.  

Jana Gardam ist meine absolute Lieblingsautorin, und mit „Gute Ratschläge“ beweist sie wieder einmal ihr erzählerisches Können. In ihrer gewohnt unterhaltsamen und mit viel britischem Humor gespickten Art gelingt ihr ein wunderbarer Briefroman.  Eliza schreibt an ihre Nachbarin Joan Briefe mit Ratschlägen. Diese sind voller Seitenhiebe und Provokation. Als ihr Mann Henry plötzlich auszieht, erkennt man in den Briefen, dass sie eigentlich eine in ihrem Leben gefangene Frau ist, der man nicht unbedingt trauen sollte.

Ein Panorama des Jahres 1943, der Fall von Stalingrad, die Hinrichtung der Geschwister Scholl, sowie das Schicksal verfolgter Juden wie Margot Friedländer und Hans Rosenthal bilden den Rahmen für die Geschichte des aufstrebenden Pianisten Karlrobert Kreiten, welcher 1943 wegen der Äußerung, der Krieg sei verloren, zum Tode verurteilt und hingerichtet wird. Oliver Hilmes fügt dies anhand neu entdeckter Quellen zu einem packenden Bild zusammen.

Ein Bildband, der in literarische Hauptstädte, zu den Helden unserer Kindheit und an Schauplätze großer Romane, zu Literaturfestivals, Bücherdörfer und in Bibliotels führt. Darin entdeckt man Buchhandlungen an besonderen Orten oder solche, in denen man übernachten kann. Verwunschene Bibliotheken, ein Café, in dem Bestseller entstanden, Orte, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lassen und die einladen, sich auf Tour zu begeben, das ganze wird von originellen Lesetipps abgerundet.

Es war das fortschrittliche Jena, das mit seiner für besonders große Freiheit bekannten Universität in den 1790er Jahren die Elite aus Philosophie und Kultur anlockte. Die Autorin stellt uns in miteinander verwobenen Porträts die zugereiste Elite vor: Goethe, Schiller, Fichte, Herder, Höderlin, die von Humboldts, Hegel, Schlegel und zu guter Letzt: Caroline Böhmer-Schlegel. Sie alle sind fasziniert von einer neuen Idee: die Erfindung des Ich - ausgelöst durch die freiheitlichen Gedanken der Französischen Revolution.

Die Sammlung von Lekys Kolumnen sind oftmals rührend und herzerwärmend. In „Kummer aller Art“ geht es um ihre alltäglichen Begegnungen mit anderen Menschen. Sie erzählen vom Problem, nicht schlafen zu können, der Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, dem ersten Liebeskummer, der Unfähigkeit sich entspannen zu können oder schweren Entscheidungen. Dinge, die mal mehr, mal weniger jedem bekannt vorkommen werden. Mariana Leky hat einen klugen Blick auf die Dinge und schreibt dabei sowohl intelligent als auch humorvoll. Dieses Buch sollte unbedingt auf Ihrem Nachtisch liegen.

„Spinne spielt Klavier“ ist ein Kinderbuch ohne Worte und doch voller Geräusche. Was macht wohl am meisten Krach: Vulkanausbruch oder Wasserfall? Wie klingen einen Hundehaufen umkreisende Fliegen oder Rennwagen, die in eine Kurve einbiegen? Witzig illustriert macht das Buch ungemein Freude. Man taucht ein in die Welt der Geräusche, macht sie nach oder verwandelt das Buch in ein Spiel. Jede Menge Spaß ist für Groß und Klein garantiert. Benjamin Gottwald ist mit seinem Kinderbuch ohne Worte zum Gewinner des zweiten Hamburger Bilderbuchpreises gekürt worden.

Ein Kochbuch, bei dem man außerdem die romantischsten Orte der Stadt und die schönsten britischen Liebesgeschichten aus Literatur, Film und dem Königshaus entdeckt. Neben Rezepten machen Zitate und Auszüge aus Briefen oder Romanen sowie wunderschöne Fotos, die nicht unbedingt die bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen, Lust auf London. Die Rezepte reichen von typisch englischen Scones bis zum international bunten London mit Chicken Tikka Masala und Naan. Gerade in dieser Zeit, in der Großbritannien und London so präsent sind, ein Muss und ein wundervolles Geschenk!

Dieses amüsante Bilderbuch stellt 50 - oder vielleicht doch mehr? Musikinstrumente vor. Dabei erfährt man viel Interessantes und Kurioses über Instrumente und das Musizieren: wie viele Saiten hat eine Geige und wie viele Tasten das Klavier? Lustige und zauberhaft gezeichnete Tiere veranschaulichen jedes Instrument, per QR-Code kann man sich dieses dann in professionellen Tonbeispielen anhören. Also nicht lange zögern, um mit dem Schaf Ukulele oder der Ziege Geige zu spielen. Ein Vergnügen für Augen und Ohren - nicht nur für kleine Leser